Meine Lieblingsrezepte

Die ayurvedische Küche

Ich liebe diese Küche, denn sie ist alles andere als eine dogmatische Gesundheitsküche. Als ich die Ayurveda-Küche vor über 10 Jahren in meinem Ausbildungsinstitut in Birstein kennenlernte, war ich verzaubert von den Düften, Farben und Geschmacksexplosionen, die ich bisher nicht kannte und wunderte mich über das leichte und glückliche Gefühl nach den eingenommen Mahlzeiten.

In meiner Tätigkeit als Ayurveda-Köchin bekochte ich Yogagruppen in Seminarhäusern und erfuhr, was es heißt, Menschen mit Essen zu beglücken, denn unser Essen kann uns auch auf emotionaler Ebene nähren. Die Ayurveda-Küche ist in meinem Alltag fest verwurzelt, sie gibt mir Kraft, sinnliche Freude und hält mich gesund.

Hallo Frühling!

Der Frühling im Ayurveda: Vasanta Ritu  

Das ayurvedische „Detox“- Jahr beginnt im ayurvedischen Frühling und zwar ziemlich genau am 22. Februar.

Zeit für "Grünzeug"

Jetzt ist die optimale Zeit für die innere grob-und feinstoffliche Reinigung. Der Körper hat den natürlichen Drang sich von den Altlasten (Ama) des letzten Winters zu befreien. Hier bedienen wir uns im Ayurveda der Dinge, die den Stoffwechsel aktivieren und uns bei der Ausleitung helfen. Deshalb sollte die Ernährung vorwiegend der Entschlackung  und der Anregung des Verdauungsfeuers dienen.  

Leichte und gekochte Speisen aus bitteren Gemüsen und anregenden Gewürzen bringen unseren Stoffwechsel wider so richtig auf Trab und schenken uns neue Vitalität und Leichtigkeit für Körper und Geist.  Ebenso wertvoll zur Entgiftung im Frühling sind frische Salate, alle jungen Frühjahrsgemüse und Rohkost.  

Die meisten Pflanzen, die bei uns im Frühjahr gedeihen, enthalten viele Bitterstoffe, sind zusammenziehenden Geschmacks und fördern so den Reinigungsprozess und regen den Stoffwechsel an. Dazu gehören neben Salaten auch Wildgemüse (z.B. Löwenzahn, Brennessel usw.) und frische Kräuter. 

Frühlingshaftes Kräuter-Chutney

Zutaten:

  • 60 g Cashewnüsse
  • 30 g Kürbiskerne
  • 40 g Rauke (wahlweise mit Löwenzahn oder Portulak mischen)
  • 40 g gemischte andere grüne Kräuter (z.B. Basilikum, Koriander, Petersilie oder Kapuzinerkresse) oder auch frische gemischte Wildkräuter (z.B. Bärlauch, Sauerampfer)
  • ½ grüne Chilischote
  • Saft einer halben Zitrone
  • etwas Stein- Salz
  • 2 EL Ahornsirup
  • etwas Olivenöl

 

Zubereitung:

Die Cashewnüsse und Kürbiskerne in der Küchenmaschine zerkleinern und in einer kleinen Rührschüssel bereitstellen.
Den Rauke und die restlichen Kräuter waschen, die Kerne der Chilischote entfernen und alles in der Küchenmaschine fein hacken und mit der Nussmischung vermengen.
Das Chutney mit Salz, Zitronensaft, Olivenöl und Ahornsirup abschmecken.

Grüner Spargel aus der Pfanne

Zutaten:

  • 1 Bund grüner Spargel 
  • 1 EL Sesamöl
  • 1 ELOlivenöl
  • 1 Messerspitze Kurkuma
  • 1/4 TL gemahlener Koriander
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 1 rote Paprikaschote
  • 1 Messerspitze Trikatu („Die drei Scharfen“ -ayurvedische Gewürzmischung)
  • Steinsalz
  • etwas Sojasoße
  • 1 Prise brauner Zucker
  • 1 TL Sesamsamen
  • frischer Koriander oder andere frische Kräuter (Dill, Basilikum)

 

Zubereitung:

Sesamsamen trocken in der Pfanne anrösten und beiseite stellenDen Spargel waschen und die harten Enden abschneidenDas Sesamöl in einer Pfanne erhitzen und die Spargelstangen darin 2 Minuten anbraten. Den Spargel wenden und die Hitzezufuhr reduzieren. Mit Kurkuma und Koriander würzen, mit etwas Sojasoße & einer Prise braunen Zucker ablöschen und die Pfanne mit einem Deckel abdecken, 5 Minuten garen. In der Zwischenzeit Frühlingszwiebel waschen, putzen und in feine Ringe schneiden. Paprika waschen putzen und würfeln. Olivenöl in einem separaten Topf geben, erhitzen und Frühlingszwiebeln sowie Paprikaschoten darin anschmoren - ohne Deckel 5 Minuten anbraten. Spargel auf einem Teller anrichten mit dem Gemüsetopping und mit Trikatu, Steinsalz würzen und die gerösteten Sesamsamen darüber geben. Etwas Olivenöl auf das Gericht träufeln. 

Chicoree & Radicchio aus dem Ofen

Zutaten für 2 -3 Personen:

  • 3 Chicoreestauden
  • 1 kleiner Radicchio
  • 1 Scheibe frischen Ingwer
  • 1 Chilischote
  • 150 ml Apfel- oder Traubensaft
  • 3 El Ahornsirup
  • 1 EL Sojasoße
  • 3 EL Olivenöl
  • 1/2 TL Senfsamen
  • 1/2 TL Ajwain Königskümmel oder Thymian
  • etwas Pippali (Langpfeffer) und Steinsalz
  • 1 Handvoll Walnüsse

Zubereitung:

Den Backofen auf 175° vorheizen. Den Chicoree waschen und den Stunk herausschneiden und den Chicoree längs vierteln. Den Radicchio waschen und den Salatkopf in Streifen schneiden. Beides in eine Auflaufform legen. Ingwer schälen und Chilischote putzen. Beides in feine Streifen schneiden und über das Gemüse verteilen. Aus Apfelsaft, Ahornsirup, Olivenöl, Sojasoße und den Gewürzen eine Marinade anrühren und über das Gemüse gießen. Die Walnüsse auf dem Gemüse verteilen und dann alles im Backofen ca. 30 Minuten backen. Ein Birnen-oder Apfelchutney dazu reichen.

Chicoree und Radicchio sind ideale Detox-Gemüse um Pitta und Kapha auszugleichen. Sie haben einen reduzierende Wirkung auf den Gewebsstoffwechsel durch den herben Geschmack und kühlender Potenz.

Sie zählen zu den Basen-Gemüsearten und helfen bei der Entsäuerung und der katabolen Stoffwechselaktivität. In der Detox-Küche immer in gegarter Form.

Agnitrunk (vor dem Essen)

Zutaten:

  • Kreuzkümmel
  • Koriander
  • Ingwerwasser
  • frischer Ingwer
  • Spritzer frische Zitrone
  • Salz
  • Zucker
  • frische Kräuter, Dill, Petersilie, Koriander geschnitten
  • weißer Traubensaft

Zubereitung:

Gewürzsamen in der trockenen Pfanne anrösten, dann mörsern. Ingwerwasser in einen Topf geben, alle Zutaten außer Traubensaft dazugeben und 10 Minuten aufkochen lassen. Den Sud ab sieben (Kräuter), in ein großes Glas geben und mit weißem Traubensaft auffüllen.

Dieser Cocktail wird vor dem Essen (zimmerwarm) getrunken, um das Agni = Verdauungsfeuer zu entfachen.

 

Klassische Mungdal-Suppe

Zutaten

  • 1 Tasse Mung-Dal
  • Ghee
  • frischen Ingwer
  • Bockshornkleeblätter
  • Kreuzkümmelsamen
  • Asafoetida
  • Steinsalz
  • Kurkuma
  • 5 Tassen warmes Wasser zum Ablöschen

Zubereitung:

Ghee in einem Topf erhitzen, Bockshornkleeblätter und gemörserte Kreuzkümmelsamen im Ghee vorsichtig anbraten und den zerkleinerten Ingwer

dazugeben. Mung-Dal in den Gewürzsud geben und kurz mit anbraten, Kurkuma und Asafoetida zufügen.

Mit der 5-7 fachen Menge warmen Wasser (je nach Konsistenzwunsch) ablöschen. Einmal kurz aufkochen lassen, nicht umrühren und dann auf kleinster Hitze köcheln lassen(je länger desto besser sind die Hülsenfrüchte verträglich).

Zum Ende erst wird die Suppe gesalzen und noch einmal etwas von den Bockshornkleeblättern zugefügt.

Vor dem Servieren können frischen Gartenkräuter in die Suppe gegeben werden.

Gefüllte Mangoldpäckchen

Zutaten:

  • 10 große Mangoldblätter
  • 1 Möhre
  • 2 Tl Ghee
  • 50g Bulgur
  • 1 TL Vata-Balance-Gewürzmischung
  • 200 ml Ingwerwasser
  • 1 Bund Petersilie oder Koriander
  • 1 EL Berberitzen
  • 1 Msp. Trikatu - Gewürzmischung
  • 1 Msp. Tamarinde
  • 100 ml Ingwerwasser
  • Steinsalz
  • Ghee für die Auflaufform



Zubereitung:

Den Mangold waschen, putzen, Stiele von den Blättern trennen.
Wasser aufkochen und alle Mangoldblätter einzeln darin blanchieren.
Blätter herausnehmen und abtropfen lassen, auslegen.

Füllung: 3-4 Mangoldstiele in kleine Würfel schneiden.
Geschälte Möhre fein raspeln. Ghee in einem Topf erhitzen Bulgur mit Vata-Gewürzmischung anrösten. Möhrenraspel und zerkleinerte Mangoldstiele hinzufügen, salzen und mit Ingwerwasser aufgießen. Aufkochen lassen und 10 Minuten weiter köcheln bei schwacher Hitze. Backofen auf 170° vorheizen.Auflaufform mit Ghee ausstreichen. Petersilie alternativ Koriander fein hacken und mit den Berberitzen unter die Füllung mischen. Mit Trikatu und Tamarinde würzen. Auf jedes Mangoldblatt mittig 1-2 EL Füllung geben. Die Blattseiten übereinander legen und bis zum Stielansatz aufrollen.
Mit Zahnstochern fixieren oder mit einem Band dieses Päckchen umwickeln. Die Mangoldpäckchen in die gefettete Auflaufform legen, Ingwerwasser hinzufügen und 15 Minuten backen. Die übrig gebliebene Füllung als Beilage essen und evtl. noch einen köstlichen Dipp dazu reichen.

Zucchini- Bratlinge 

Zutaten für 4 Portionen:

  • 2 Zucchini
  • 1 mehligkochende Kartoffel
  • 1 Scheibe frischen Ingwer
  • Steinsalz
  • 1 Msp. Asafoetida
  • 1/2 TL Ajwainsamen oder Thymian
  • 1/2 TL Koriandersamen
  • 1/4 TL Methiblätter (Bockshornkleeblätter)
  • 1 TL Schwarzkümmel
  • 1/2 TL gemahlener Rosmarin
  • ca. 250g Kichererbsenmehl
  • Ghee zum Ausbacken

Zubereitung:

Die Zucchini waschen und putzen, die Kartoffel schälen und beides auf einem Gemüsehobel fein raspeln. Ingwer schälen und ebenfalls fein raspeln.

Die Gewürze (Gewürzsamen mörsern) und das Kichererbsenmehl zu den Raspeln geben und alles zusammen zu einem Teig verkneten. Den Teig ca. 15 Minuten durchziehen lassen. Falls die Masse noch nicht gut genug bindet, kann noch mehr Kichererbsenmehl hinzugefügt werden.

Ghee in einer schweren Pfanne erhitzen. Aus der Gemüsemasse mit einem Eisportionierer oder 2 Löffeln Taler formen und diese in Ghee beidseitig ausbacken.

Segen Upanischad

Segensspruch

für eine mit Liebe zubereitete Mahlzeit

 

Himmlischer Vater, Schöpfer, Kräfte,

ich sage Danke für die Gaben aus dem Schoß von Mutter Erde.

Ich sage Danke für den Frieden, den wir hier erleben dürfen.

Ich sage Danke für die Gemeinschaft, die wir erleben.

Ich sage Danke für die fleißigen Hände, die dieses Mahl bereiten.

Ich wünsche euch einen guten Appetit und Ruhe.

In Frieden. Shanti.

Anregung und Inspiration